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Gespeichert von Constantin am 25. September 2017 - 13:23
(letzte Aktualisierung: 19. September 2018 - 16:45)

17ter September 17 P.a.
Die Sommeroffensive hat begonnen
von Grant Nuse

NEW HOPE In der strahlenden Sonne des frühen Augusts standen zur Heerschau die Einheiten der talontischen Armee, flankiert von freiwilligen Bürgern, ehemaligen Soldaten, Kundschaftern und Pionieren aus allen Teilen des Landes bereit. Sir Poglim, begleitet von Colonel IIRC O’Neill und Captain Stone inspizierten die Frauen und Männer unter Waffen und zeigten sich hernach sehr zufrieden mit den bereitstehenden Truppen.

Den Freiwilligen dankte Col. O’Neill für ihr Engagement in einer kurzen, aber von vielen Anwesenden als sehr ermutigend bezeichneten Ansprache. Er legte dabei Wert darauf, Differenzen vorzugreifen, welche sich eventuell aus den unterschiedlichen Zugehörigkeiten zu Armee, Lehen oder Waffengattung entwickeln könnten. Er erklärte jeden Anwesenden zu einem Mitglied der Force-Back-Army, was mit großem Jubel quittiert wurde.

Die Truppe hat sich danach in Richtung Norden aufgemacht und aufgrund der güntigen Wetterverhältnisse, rasch über die Furt in Millford nach Falconheigt übersetzen können. Von dort aus führte der Weg über Diggersmill nach Gold Valley und dann in Richtung Bear Valley, wo in der noch im Wiederaufbau befindlichen Burg eine weitere, letzte Heerschau unter den Augen des Knight Marshal Sir Martin stattfand.

Wie unsere Reporterin vor Ort berichtete, lagerte das Heer dort eine Woche und statte sich mit Proviant aus. Danach brachen sie auf und folgten dem sogenannten „Bearpath“ bis Posten T69, dem sogenannten Sunny Outpost. Der Plan sieht vor, dass sie in einer Zangenbewegung die Positionen Iata und Kappa an.

Beide Posten waren in den letzten vier Jahren schwer umkämpft gewesen. Kundschafter hatten feststellen können, dass eine Versorgungsroute des Archonats durch das dahinter liegende Tal führe und von den Kommandanten vor Ort als Hauptschlagader der feindlichen Truppen eingeschätzt würde. Der Bericht unserer Reporterin über diese Kampfhandlungen steht noch aus. Wir erwarten diesen stündlich in der Redaktion. Sobald wir wissen, wie diese ersten Kämpfe des Feldzuges verlaufen sind, werden wir dies sofort in einer Sonderausgabe veröffentlichen.

An dieser Stelle bleibt der Times und allen Mitarbeitern nur übrig, den Freiwilligen Talons und den Frauen und Männern an der Front alles Gute. Wir werden nicht nur mit unseren Gedanken bei euch sein. Zwei unserer Redakteure haben sich den freiwilligen Kampftruppen angeschlossen.

Dankenswerterweise hat der Knight Marshal unseren Leuten erlaubt, über die Kampfhandlungen in Briefen an die Redaktion zu berichten.

Kommentare

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7ter Okt. 17P.a.
Gebietsgewinne im Norden

Unsere Frontreporterin Becky Smith aus Bear Valley an die Reaktion der New Hope Times:

"Geschätze Leserschaft in New Hope, liebe Redaktionskollegen!

Zu Anfang des Monats September gelang es der Force-Back-Army, die ich derzeit begleiten darf, durch einen geschickt geführten Angriff auf der Höhe von Bear Valley die seit geraumer Zeit stehende Front zu durchbrechen.
Dieser Angriff war wohl deshalb so erfolgreich, weil die geplante Zangenbewegung trotz des regnerischen Wetters gut abgestimmt war. Es konnten Nachschubrouten abgeschnitten und die gegnerische Linie destabilisiert werden.  

Auch erfolgte die Offensive deutlich früher, als wohl von den Strategen des Archonats erwartet. Angetrieben durch die Sorge um die verschollenen Kameraden und unsere Familien legten wir große Wege zurück und die Sehnsucht der Vertriebenen ihre alte Heimat wieder zu sehen, motivierte jeden Einzelnen von uns.

Das Archonat verließ sich zudem auf seine stark verteidigte Frontlinie und hatte dahinter auf weitere Verteidigung im wesentlichen verzichtet. Unsere Truppenteile rückten nach anfänglich schweren Kämpfen schnell in die Versorgungslinien ein, so dass sich das Archonat weit zurückziehen musste und wir rasch Gebiet gewinnen konnten.  

Doch die anfängliche Euphorie über die unerwartet reibungslose Rückeroberung erster Ländereien wich schon bald blankem Entsetzen, besonders bei jenen, die einstmals selbst mit ihren Familien hier gelebt hatten: Wo früher blühende Dörfer standen, liegt jetzt kein Stein mehr auf dem anderen. Äpfel und Birnen hängen erntereif in verwahrlosten und überwucherten Hainen. Kein Lebenszeichen von all den Menschen, die hier ihre Heimat hatten, nur hier und da ein Haufen bleicher Knochen, achtlos fortgeworfen.

Von Tag zu Tag sinken unsere Chancen, doch noch Überlebende anzutreffen. Die Berg- und Talfahrt unserer Gefühle in diesen Tagen lässt sich nur schwerlich mit Worten beschreiben.

In der Hoffnung bald Erfreulicheres berichten zu können,
mit verbindlichsten Grüßen,

Becky Smith, Redakteurin NHT

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Verehrte Leserschaft der New Hope Times,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Anblick der verlassenen Dörfer, verwilderten Äcker und niedergebrannten Gehöfte, die wir in den letzten Tagen immer wieder vorgefunden haben, drohte den Überschwang des kürzlich errungenen Sieges niederzudrücken. Jedes Mal, wenn einer der Späher zurückkam und den Kopf schüttelte, schwand etwas von der optimistischen Grundstimmung, die uns mit dem festen Glauben erfüllt hatte, Bear Valley wieder zu dem Ort zu machen, der er in der Vergangenheit gewesen ist. Jedes Mal, wenn wir eines der verlassenen Häuser durchsuchten, wenn wir Besitztümer desjenigen entdeckten, der einstmals hier gelebt hatte, ohne eine Spur des Besitzers selbst zu finden, wuchs das Unbehagen – gerade unter jenen, die von hier stammten oder Bekannte, Freunde und Familie vermissten. Niemand sprach darüber, was mit jenen geschehen sein musste, die dem Archonat in die Hände gefallen waren – aber den Gesichtern war anzusehen, dass der Gedanke daran nie fern war.

Doch nicht alle Hoffnung ist verloren! Vor zwei Stunden erreichten wir Lindenbrunn, einstmals ein in Bear Valley und darüber hinaus bekannter Ort der Heilung. Unsere ursprüngliche Absicht war es, hier einen Vorposten zu errichten. Doch das Dorf war nicht verlassen wie all die anderen: Unsere Späher berichteten, dass nicht nur das Hospital und fast alle Häuser noch intakt sind, nein, einige der Bewohner haben überlebt!

Die Freude mischte sich allerdings mit einem gewissen Misstrauen, insbesondere unter den Soldaten. Nach all den verlassenen Wohnstätten soll es nun ein Dorf geben, das nicht vom Archonat überrannt worden ist? Es könnte genauso gut eine Falle sein! Wenn überhaupt, haben wir damit gerechnet, Überlebende in den Wäldern zu finden, in Verstecken abseits der üblichen Pfade. Warum soll ausrechnet dieses Dorf verschont worden sein? Es hat elend lange gedauert, bis sich auch der letzte von uns in das Dorf gewagt hat – in ständiger Erwartung, Missgestaltete aus irgendwelchen Verstecken kommen zu sehen oder eine magische Falle auszulösen, die uns alle hier einschließt. Aber bisher ist nichts dergleichen passiert. Einige der Soldaten versuchen, mit den Dorfbewohnern zu sprechen. Sie sind weglaufen als sie uns gesehen haben. Offensichtlich sind sie völlig eingeschüchtert, was absolut nachvollziehbar ist. Wer weiß, was sie alles haben erdulden müssen, während das Archonat hier geherrscht hat ...

Wir können hier allerdings nicht lange bleiben. Wir müssen die feindlichen Truppen aufspüren - und solange diese Menschen hier sind, kommt es nicht infrage, das Dorf als Vorposten zu nutzen. Der Lieutenant hat Verstärkung angefordert, die herausfinden soll, was hier genau vorgefallen ist. Ich wünschte, ich könnte die Geschichte dieser Menschen erzählen. Aber es steht außer Frage, hier zurückzubleiben, beziehungsweise unsere Truppe aufzuteilen.

Ich hoffe, dass wir weitere solcher Dörfer finden, die noch besiedelt sind. Ich melde mich wieder, sobald es mir möglich ist.

Von der Front berichtet Joanna Jameson für die NHT