Selbstverständnis der Tigers

Hallihallo! Schon seit längerem angekündigt, komme ich endlich dazu, meine Gedanken nieder zuschreiben, wie ich das Selbstverständnis der New Hope Tigers auffasse. Kommentare hierzu sind natürlich erwünscht.

Die Tigers sind die dargestellte, schnelle und schlagkräftige Eingreiftruppe innerhalb der (nicht gespielten) stationären Soldaten der Armee von Talon. Als solche ähneln wir eher einer modernen Freiwilligen Feuerwehr (FF), denn einer Berufsarmee. Bitte lasst mich das an folgenden Punkten verdeutlichen:

1) Wenn wir eingesetzt werden, ist Not am Mann und viele der Umstände sind improvisiert. Natürlich sind in solchen Fällen gewisse Strukturen, sowie abgesprochene oder eingeübte Verhaltensweisen von Vorteil, aber letztendlich sehe ich uns nicht in der Lage, für alle Eventualitäten vordefinierte Regeln aufzustellen, geschweige denn, diese zu beachten.

2) Wir helfen wo wir können und streiten für eine gute Sache. Als OT-Pazifist sehe ich den Zweck einer Berufsarmee anders gelagert, was mich sehr dazu motiviert hat, Ersatzdienst bei der FF zu leisten.

3) Außer Dienst sind wir alle gleich. Jeder kocht, baut Zelte auf, spült, und übernimmt die gleichen Arbeiten. Auf der anderen Seite genießen wir unsere IT-Freizeit auch mit gemeinsamem Singen, Tanzen, Schwadronieren und was uns sonst noch so Spaß macht. Und die Ritter stehen uns meist in nichts nach. Das kenne ich so aus der FF, meine Vorurteile über historische Soldaten sehen leicht anders aus und gelten für moderne Kampftruppen auch offenbar nicht mehr.

4) Unsere Befehlshierarchie ist flacher als bei einer herkömmlichen Armee. Üblicherweise bleiben dort die Unteroffiziere längere Zeit bei ihren Leuten, was Vertrauensverhältnisse aufbaut. Damit diese dem Gehorchen von Befehlen nicht im Wege stehen, werden die vorgesetzten Offiziere regelmäßig durchgetauscht. Dafür haben wir weder genügend Spieler, noch möchte ich irgendwen von Euch so wenig kennen, das ein gewisses Vertrauensverhältnis nicht bestünde.

5) Wir werden von Rittern befehligt und meist auch kommandiert. Dieser Aspekt ist dem vorangehenden relativ ähnlich. Hinzufügen möchte ich, dass wir die meisten dieser Ritter noch als ehemalige Soldaten oder während ihrer Knappenzeit kennengelernt haben. Ich sehe meinen Charakter nicht in der Lage, von jetzt auf gleich - über den Ritterschlag hinweg - das Bild, das ich von einem Seite-an-Seite kämpfenden Kameraden habe, hin zu einem distanzierten Befehlshaber zu verändern. Weiterhin vermute ich, dass unsere Ritter das auch nicht wollen.

Aus diesen Beobachtungen möchte ich ein paar Schlüsse ziehen:

a) Der Grad der Disziplin und Gehorsamkeit ist immer von den Umständen abhängig. Wenn es hart-auf-hart kommt, spielen individuelle Freiheit und Entscheidung eine untergeordnete Rolle; dann ist Befehlen und Kommandos Folge zu leisten. Wenn wir zwischendurch als Truppe ein gutes Bild machen wollen, werden wir wohl mal Haltung annehmen müssen. Aber wenn jemand nach dem Essen ein Nickerchen braucht, und gerade keine Kultisten das Lager überfallen oder ähnliches, dann kann man sich durchaus schon mal in die Sonne legen.

b) Wir denken für unseren jeweiligen Teilbereich mit, zumindest bis zu dem Grad, den wir überblicken können. Das soll nicht bedeuten, dass wir mitten im Kampfgetümmel eine große Diskussion vom Zaun brechen, sondern vielmehr Befehle sinngemäß ausführen und eventuell unsere Kommandeure auf Gefahren hinweisen, die diese vielleicht übersehen haben.

c) Wir gehen kameradschaftlich und höflich miteinander um. Es wird nicht angeschnauzt, runtergemacht oder rumgebrüllt. Ausnahmen bei (gespielten) gravierenden Fehlern können natürlich vorkommen, sollten aus meiner Sicht aber vorher kurz OT abgesprochen werden, damit das höchstens der Charakter, nicht jedoch der Spieler allzu persönlich nimmt.

d) Nach Außen hin sind wir alle Helden!

In diesem Sinne bis demnächst! Max